Wasserausstellung

Alle Banner der Ausstellung „Alles im Fluss!? Wasser in der Krise“ der Petra Kelly Stiftung gibt es hier auf einen Blick.

Diese Ausstellung haben wir um drei Möhrendorf-spezifische Banner ergänzt

Auch in Möhrendorf-Kleinseebach ist die Veränderung des Klimas spürbar. Die Sommer werden heißer, die Winter deutlich wärmer. Markante Perioden von Heißen Tagen nahmen sowohl in der Häufigkeit wie auch in der Dauer zu, so zeigten sich 2024 vier Perioden mit Temperaturen über 30°C  die sich jeweils immer über 2-6 Tage erstreckten (Datenquelle DWD, Möhrendorf-Kleinseebach ID1279).

Sommertage
mind. 25°C
davon heiße Tage
mind. 30°C
36
Sommertage
1961-1990
54
Sommertage
1991-2020
76
Sommertage
2024
6
Heiße Tage
1961-1990
14
Heiße Tage
1991-2020
27
Heiße Tage
2024
Frosttage  
unter 0°C
Eistage
nie über 0°C
96
Frosttage
1961-1990
83
Frosttage
1991-2020
62
Frosttage
2024
21
Eistage
1961-1990
14
Eistage
1991-2020
8
Eistage
2024
Temperatur
Mittelwert (24 Std.-Messung)
Niederschlag
Jahressumme
8.7°C
1961-1990
9.8 °C
1991-2020
11.4°C
2024
701.4
mm/m3
1961-1990
659.3
mm/m3
1991-2020
784.5
mm/m3
2024
Möhrendorf-Kleinseebach (ID1279); Klimakenndaten von DWD verfügbar von 01.01.1949-dato Meßwerte: minütliche Messung über 24 Stunden, Bildung von Mittelwerten (bei Referenzzeiträumen als 30-jähriges Mittel)

Diese stetige Erwärmung verlängert langfristig auch die Vegetationsperioden. Der Frühling setzt früher ein, was den Spargelbauer freut, den  Obst- oder Weinbauer aber Sorge bereiten kann, weil Spätfröste die Ernte bedrohen.

Die nächste Graphik zeigt anschaulich, wie sich in den letzten 15 Jahren die Temperaturen im Winter stetig erhöht haben. In den Jahrzehnten zuvor zeigten sich Wechsel von kalten und warmen Wintern, diese Variabilität scheint nun eher auszubleiben. Stattdessen hat sich bereits  eine stetige Erwärmung des Winterhalbjahres durchgesetzt. Bleiben wir in dem Umgang mit der Klimakrise weiterhin passiv, nutzen auch zukünftig überwiegend fossile Energien, um den Lebensstandard zu halten und beschränken den Treibgasausstoß nicht (Emissionsszenario RCP8.5), wird sich diese Erwärmung noch steigern. Halten wir aktiv Klimaziele und Klimaschutz ein (RCP2.6), bleibt die Erwärmung des Winters höchstwahrscheinlich auf dem bestehenden Niveau (siehe Emissionsszenarien 2026-2100).

Wie in den Wintermonaten zeigt sich auch im Sommer ein Trend für eine stetige Temperaturerhöhung sowie eine Verstärkung von aufeinanderfolgenden heißen Tagen seit der Jahrtausendwende. Anhand der gemessenen Mittelwerte ist sichtbar, dass die Sommer bezogen auf die warmen und heißen Tage extremer werden. Hier kann nicht mehr nur von einer natürlichen Klimavariabilität gesprochen werden, sondern die Klarheit der Ausprägung (seit 2000 werden die Sommer jedes Jahr durchschnittlich wärmer) weist bereits auf die Existenz des Klimawandels hin. Auch hier können Berechnungen für unterschiedliche Zukunftsszenarien gebildet werden. Die grauen Bereiche stellen die Klimavariabilität für die Sommertemperaturen dar und bilden somit die Spannbreite ab, wie unterschiedlich warm bzw. heiß die Sommer ausfallen können. Der farbige Balken ist ein statistischer Bereich, in dem sich 70% der zukünftigen Sommertemperaturen befinden werden, d.h. dass  wir es durchschnittlich mit diesen Temperaturen zutun haben werden. Für das Jahr 2080 gehen die Berechnungen von  5°C wärmeren Sommern als im Referenzzeitraum aus (Emissionsszenario RCP8.5).

Die Niederschlagsmenge unterscheidet sich im Vergleich zu mittleren Jahressummen anderer Jahre kaum. Schauen wir uns jedoch die Jahreszeiten an, zeigt sich, dass die Winter feuchter  werden und die Sommer eher von der zu erwartenden Niederschlagsmenge nach unten abweichen, also trockener werden. Was sich ändert, sind die Ausprägung der Niederschläge, diese können heftiger ausfallen und die Pause zwischen Niederschlagsereignissen wird länger werden.

Berechnungen, die die Klimaziele mit berücksichtigen, fallen von der Tendenz ähnlich aus. Es wird allerdings dann zukünftig auch Sommer geben, bei denen mehr Regen fällt. 

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Bei der Berechnung der Dürreintensität werden sowohl die Länge einer Dürreperiode als auch der Grad der Trockenheit im Verlauf der Zeit berücksichtigt. Damit unterschiedliche Zeiträume miteinander verglichen werden können, wird die Intensität über die Dauer – etwa über die Tage der Vegetationsperiode – normiert. So entsteht eine einheitliche Kennzahl, die ausdrückt, wie stark und wie lang eine Dürre war. Im Dürremonitor Deutschland kann die Dürreintensität dabei einen Maximalwert von 0,2 erreichen.

Dürreintensität der Gesamtböden (0 bis max. 2m)   in Deutschland im Frühling (März bis Ende Mai) Quelle: Dürremonitor Deutschland der Helmholtz-Klimainitiative

Dürreintensität des Oberbodens (0 bis 25cm)   in Deutschland im Frühling (März bis Ende Mai)

Seit 15 Jahren zeigen sich die Böden bereits im Frühjahr trocken auch über längere Zeiträume hinweg. Die Graphiken zeigen, dass dies räumlich stark variiert. Auch in Bayern sind die Gesamtböden wie auch die Oberböden von Trockenheit und Dürre betroffen und weisen auf längere regenfreie Perioden bzw. auf Niederschlagsmengen hin, die erst gar nicht in untere Bodenschichten vordringen können. Dies kann daran liegen, dass bei Starkregen die trockenen Böden das Wasser nicht aufnehmen können und es stattdessen einfach wegläuft oder aber geringe Mengen nicht in tiefere Schichten gelangen können, weil die Dauer des Regens nicht ausreicht.  Für den Gesamtboden haben einzelne Regenereignisse nur eine sehr geringe Wirkung. 

Dürreintensität der Gesamtböden (0 bis max. 2m) in Deutschland im Sommer (Juni bis Ende August)

Dürreintensität des Oberbodens (0-25cm)   in Deutschland im Sommer (Juni bis Ende August)

Im Sommer zeigt sich ein ähnliches Bild, allerdings mit einer höheren Dürreintensität, vor allem die hohen Temperaturen scheinen dem Gesamtboden zuzusetzen, weil mehr verdunstet als hinzukommt. Denn auch hier, können die trockenen Böden den Regen weniger gut aufnehmen.  Auch der Sommer 2025 war für die Landwirtschaft herausfordernd. 

Mehr zum Dürremonitor erfahren Sie beim Helmholtz Institut

Die Situation des Waldes

Nadelgehölze, wie Fichten, Kiefern, Lärchen, Tannen sind durch die anhaltende Trockenheit und die fehlenden Niederschläge im Frühling und Sommer sehr gefährdet. Borkenkäfer und Waldbrände, wie in diesem Jahr zwischen Kleinseebach und Röttenbach geschehen, belasten die Wälder zusätzlich. Kiefern- und Fichtenforste brennen nicht nur häufiger, sondern auch länger als Forste mit Laubbaumbestand.

Die Fichte ist rund um Möhrendorf kaum mehr vorhanden, der Kiefernbestand ist in der Region immer noch sehr dominant, reduziert sich jedoch durch die anhaltende Trockenheit merklich, zudem sind fast 70% des Bestandes von der Mistel befallen. Die Gründe sind vielfältig. Nadelgehölze benötigen das ganze Jahr über Wasser. Milde Winter verstärken zudem die Schädlingspopulation, da Eier, Larven und Puppen ohne längere Perioden von Frost- und Eistagen (-10°C) nicht zugrunde gehen und in der  nächsten Vegetationsphase die Bäume entsprechend schädigen können.

Die Wälder müssen in ihrer Artenstruktur neu definiert werden. Dies gelingt durch langfristige Konzepte, einen angepassten Wildbestand, welcher die natürliche Regenerationsfähigkeit unterstützt, da es weniger Verbissschäden gibt, und eine gute Auswahl von Baumarten, die besser mit der Trockenheit umgehen können. Da der Winter sehr feucht ist und es in der Vegetationsperiode im Durchschnitt seltener regnet, wird die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens wichtiger denn je. Bei der Umwandlung von Nadelwald in Laub- und Mischwälder ergibt sich diese Notwendigkeit von selbst. Feldstudien zeigen, dass die Humusschicht in Laubwäldern gegenüber des Moderhumus, der in Nadelforsten entsteht, um eine 30-40% höhere Wasserspeicherfähigkeit verfügt. Diese Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit sichert langfristig auch unser Grundwasser, weswegen der der Wald in Wasserschutzgebiet zunehmend klimaangepasst umgestaltet wird.

Wenn die hohen Außentemperaturen die Teiche erwärmen….            

Der Karpfen

Der Karpfen hat es durchaus gern, wenn das Wasser warm ist; es soll aber nicht zu warm werden. Er braucht zum Gedeihen ausreichend Wasser bzw. Platz, Sauerstoff und Nahrung. Problematisch für den Karpfen sind also:

  • Übermäßige Algenbildung, verursacht durch hohe Temperaturen und Düngereintrag über den Zulauf von Oberflächenwasser. Dies führt zu Sauerstoffmangel, durch absterbende Algen. Gegen den Sauerstoffmangel können die Teichwirte mit Belüftungsanlagen, oft solarbetrieben, entgegenwirken.
  • Hohe Temperaturen, denn der Karpfen braucht auch kühle Bereiche im Teich, wo er sich zurückziehen kann. Diese kann er in abgeschatteten Uferbereichen finden oder am Grund des Weihers – sofern der Weiher genug Wasser führt.
  • Wassermangel, insbesondere (aber nicht nur) in den so genannten Himmelsweihern, die nur aus Niederschlagswasser gespeist werden. Wassermangel, also niedriger Wasserstand führt dazu, dass weniger Karpfen eingesetzt werden können. Erschwerend kommt noch die Verdunstung durch hohe Temperaturen im Sommer hinzu.

Mit dem schwindenden Angebot von natürlichen Quellen und Teichen sowie den hohen Temperaturen verändert sich nicht nur die Teichwirtschaft, sondern es gehen ganz wichtige biodiverse Lebensräume verloren.

Fakten: In Bayern erhöht sich derzeit die Zahl von Grundwassermessstellen mit niedrigen Wasserständen (43% im oberen Stockwerk und 50% in tieferen Stockwerken, Stand 18.09.25, LfU, Referat 95, Dr. Belau) und dies obwohl im Winter 2024 sehr viel Niederschlag gefallen ist; die Ressource Wasser steht unter Stress (Bayerisches Landesamt für Umwelt, Vortrag bei der 5. Wasserkonferenz, Ansbach Oktober 2025).  Generell wird Grundwasser im Frühling und im Winter gebildet, über mehrere Tage sanften Regens oder langsam abschmelzenden Schnees. Diese Bedingungen haben sich durch den Klimawandel nun verändert. Der Grundwasserhaushalt reagiert sehr sensitiv auf diese Veränderungen. Die Niederschlagsmenge, die im Jahr fällt, beeinflusst nicht so sehr die Grundwasserstände, wie die Verdunstung von Wasser in der Landschaft und die Entnahme von Wasser. Gerade in den heißen Sommermonaten sickert weniger Wasser in die tieferen Schichten ein als herausgenommen wird. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge interessiert das Grundwasser wenig. Was dem Grundwasser nicht gut tut, ist die hohe Verdunstung. Wenn weniger Wasser ankommt als entnommen wird, hat die Menschheit in den nächsten Generationen ein Problem. Hohe Verdunstung entsteht vor allem durch hohe Temperaturen, aber auch weil viele Böden an Speicherfähigkeit verloren haben.

Die nächsten Graphiken zeigen die Veränderungen der Grundwasserstände aus zwei Pegeln im Umkreis. Ein Pegel liegt in Baiersdorf, in den quartären Sanden, der Grundwasserstand liegt nahe an der Geländeoberfläche. Hier wird der Grundwasserstand unmittelbar durch Niederschläge beeinflusst. Der Wasserstand bleibt langfristig gleich. Beim Pegel Tennenlohe, er misst den Grundwasserstand im Burg- bzw. Blasensandstein fällt der Grundwasserspiegel langfristig. Die niedrigen Stände im sehr heißen Jahr 2018 lassen auf eine Nutzung des Grundwasserleiters durch Privatbrunnen schließen. Das Grundwasser braucht mehrere Jahre um diese Entnahme wieder auszugleichen. Die Bilanz zwischen Entnahme und Neubildung ist hier leider nicht ausgeglichen.

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Der CO2 – getriebene Klimawandel lässt sich nicht mehr leugnen, es wird kontinuierlich wärmer, kaum mehr Schneefälle und Eistage, dafür feuchte Winter. Heftige Niederschläge oder gar Starkregen (definiert als Regenmenge von 15-25l/m2 bis 40l/m2 in einer Stunde vgl. Deutscher Wetterdienst) fließen bei trockenen Oberböden wie auch trockenen Gesamtböden im Frühjahr und besonders im Sommer häufiger ab, ohne zu versickern, weil trockene Böden schlechter Wasser aufnehmen können. Diese eingeschränkte Bodenspeicherung führt dazu, dass weniger verdunstet; wenn weniger verdunstet, gibt es weniger Niederschlag (Kleiner Wasserkreislauf ). Weil nichts mehr verdunstet, steigt die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit sinkt, es wird heiß und trocken => die Folge: Trockenstress bei Wäldern, Gewässern, Landschaft…das Erosionsrisiko steigt.

  1. Versiegelung: 6% der Bodenfläche in Bayern ist versiegelt, asphaltiert oder betoniert, ausgenommen sind Forst- und Feldwege (Quelle: Satellitengestützte Erfassung des LfU-Bayern, 2020). Dies bedeutet, dass jeder in Bayern theoretisch für 330m2 vollkommen zerstörten Boden verantwortlich ist. Bei einer jährlichen Niederschlagsmenge von 940mm/m2 in Bayern fehlen uns damit 60mm/m2 Niederschlag, da wir diese sofort in die Kanalisation wegleiten (vgl. Vortrag von Prof. Auerswald, 5. Wasserforum Mittelfranken, 24.10.2025). Versiegelte Flächen verdunsten so gut wie nichts, auch da geht uns Feuchtigkeit verloren, nämlich 25mm/m2. Versiegelte Flächen führen aber generell zu einer höheren Umgebungstemperatur, angrenzende Bodenflächen müssen daher deutlich mehr verdunsten, was während sommerlicher Hitzeperioden an braunen Stellen und trockenen Pflanzen sichtbar wird. Oft breitet sich dieser Trockengürtel von der versiegelten Fläche in die Landschaft aus. Auch das Grundwasser ist davon betroffen, denn es kann sich nicht unter versiegelten Flächen bilden. Wir verlieren dadurch 15mm/m2 bei der Neubildung des Grundwassers.
  2. Entwässerung:  Neben Straßen und asphaltierten Wegen im Gelände entstehen Wegseitengräben, wo der Oberflächenabfluss bei Starkregen sofort ab- und umgeleitet wird. Natürliches Grünland mit Hecken und Gräben, besonders in Hanglagen, hatten die Funktion die Fließgeschwindigkeit des Wassers zu bremsen, und es damit versickern zu lassen oder aber in natürlichen Teichen aufzustauen.  Die Funktion dieser Grünstreifen werden heute durch die Wegseitengräben unterbunden und das Wasser schießt stattdessen nutzlos in die Kanalisation der Dörfer statt in der Landwirtschaft zu verbleiben. In Modellversuchungen konnte gezeigt werden, dass dieses Grünland in der Landschaft bei einer durchschnittlichen Regenmenge zu 34mm/m2 Neubildung von Grundwasser führen könnte (vgl. Vortrag von Prof. Auerswald, 5. Wasserforum Mittelfranken, 24.10.2025).
  3. Hecken und Feuchtflächen werden entfernt bzw. trocken gelegt: Eine vier Meter hohe Hecke führt zu einer verminderten Verdunstung im Umkreis; zur besseren Bewirtschaftung wurden diese Hecken allerdings in der Landwirtschaft oftmals geopfert. 

Wegen des Co2– getriebenen Klimawandels ist es wichtiger denn je, dass Versiegelungen, Verdichtungen, Drainagen aufhören bzw. rückgängig gemacht werden; auf kommunaler Ebene muss nicht auf staatliche Maßnahmen gewartet werden!

Vordringlich sind:

  • Begrünung statt Versiegelung  von Parkplätzen, Rathausplätzen, größeren Pflasterflächen ohne besondere Nutzung…  
  • Dach- und Fassadenbegrünung verstärken
  • Schaffung von “grünen Adern“ bzw. Alleen, Feuchtflächen als Biotope z.B. in den sichtbaren Geländesenken, siehe Karte
  • Durchgehende Bodenbedeckung (Pflanzen, Stroh), um die Verdunstung zu minimieren, das gelingt auch in jedem Garten
  • Verbesserung der Böden und ihrer Speicherfähigkeit, keine Schottergärten, ausschließlicher Einsatz v. versickerungsfähigem Pflaster (siehe QR-Code)
  • Nachhaltiges Regenmanagement z.B. Unterstützung beim Bau von Zisternen, Versickerungsmulden zwischen Häusern
  • Neupflanzungen von Hecken, Kombination von Ackerbau, Bäumen, und Tierhaltung (Agroforestry)  oder Klimaanpassung durch Keylines (Infos unter www.baumfeldwirtschaft.de)

Die folgende Karte zeigt potentielle Fließwege bei Starkregen sowie Geländesenken und potentielle Aufstaubereiche des Wassers. Die Karte liefert keine Informationen über zu erwartende Fließtiefen (Wasserstand), Fließgeschwindigkeit und räumliche Ausdehnung eines Überflutungsbereichs (z.B. Breite des Fließwegs). Die Fließwege werden nach der Größe ihres angeschlossenen Einzugsgebietes eingeordnet (Farbige Markierung). Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Oberflächenabfluss steigt mit der Größe des Einzugsgebiets.Im Vergleich zu Siedlungsrändern und offenen Flächen kann innerhalb von Siedlungen die Zuverlässigkeit abnehmen, da die Fließwege durch Randsteine, Mauern geparkte Fahrzeuge, starke Versiegelung etc. beeinflusst werden. (vgl.  BayernAtlas).

gelb: Mäßiger Abfluss; ocker: Erhöhter Abfluss; rot: Starker Abfluss; violett: Geländesenken und  Aufstaubereiche; blau: Gewässerflächen     

Zisterne –  eine Lösung zur Verwendung des  Niederschlagswassers vor Ort

Im Zeitraum der Gartenbewässerung, also Frühjahr und Sommer, beträgt der derzeitige nutzbare Niederschlag 240 l /m 2 (Quelle: Prognose des LfU). Mittelfristig wird sich die Menge wahrscheinlich noch auf ca. 200l/m2  reduzieren.

Dem gegenüber steht bei unseren sandigen Böden wöchentlich ein Bedarf von ca. 15 l/m 2. Die Größe einer Zisterne ergibt sich aus dem Bedarf während der Bewässerungsphase und den Speichertagen, also den Tagen bis zum nächsten Niederschlag. Für unser Gebiet sollten 25-30 Speichertage (4 Wochen) angenommen werden.

Tabelle 1: Speichervolumen abhängig von Dachfläche

Tabelle 2: Speichervolumen abhängig von Gartenfläche

Größe der DachflächeMögliches SpeichervolumenEingespartes Trinkwasser ca.
40 m21,9 m38 m3
50 m22,3 m310 m3
75 m23,3 m315 m3
100 m24,3 m320 m3
Größe des GartensErforderliches Volumen einer Zisterne
50 m23 m3
100 m26 m3
150 m29 m3
200 m212 m3

Annahme: Grundfläche des Daches. Niederschläge im Frühjahr und Sommer (24 Wochen) ca. 240 mm/m2, Speicherzeit 4 Wochen. Für Pumpe nicht erreichbares Volumen: 300 l. Einsparung bei 5 Entleerungen (Quelle: Georg Kreiner)

Annahme: 15 l/m2 und Woche, 28 Speichertage, entsprechen 4 Wochen (Quelle: Georg Kreiner)

Sollte die Dachfläche für die zu bewässernde Gartenfläche nicht ausreichen, können auch Pflasterflächen angeschlossen werden. Hier sollten dann aber Filter vorgesehen werden.

Zisternen mit einem Volumen von über 2 m³ werden als unterirdische Behälter gebaut. Die Kosten für eine 2,5 m³ Zisterne betragen mindestens 3.000 €, hängen aber von vielen Faktoren ab. Bei einer Zisterne sollte immer versucht werden, das Überlaufwasser zu versickern.

Kleine oberirdische Regenspeicher mit 250 bis 400 l gibt es mit Einbau schon ab 300 bis 500 €. Wegen der Frostgefahr müssen sie aber im Winter entleert werden.

Baumpflanzungen

Natürliche Ökosysteme, also bestehende Wälder, stärken durch Waldumbau – von der Monokultur zum Mischwald. Eine Mischung von 10 unterschiedlichen Baumarten sichert den Schutz gegen Klimastress und Schädlinge.  Ein Mischwald kann bis zu 15% mehr CO2 speichern und hat gute Wasserspeicherfähigkeiten (Hochwasserschutz bei Starkregen). Zudem sollten Strauch- und Krautschichten gefördert werden, da sie zu einer besseren Artenvielfalt beitragen. Bäume, die auch zukünftig gut mit dem Klimawandel zurechtkommen können, sind z.B.: 

Feldahorn, Robinie, Vogelkirsche, Hopfenbuche, Eiche, Hainbuche, Esche, Feldulme, Marone und Elsbeere. An Bächen oder Feuchtgebieten Silberweiden, Flatterulmen, Erlen. Weitere Informationen unter www.grün-ist-leben.de.

Die Forstwirtschaft orientiert sich in der Aufforstung heute an Zwillingsregionen, deren derzeitiges Klima unserem in 30-40 Jahren entspricht. Diese Regionen sind Asti (Italien), Kroatien, Südfrankreich.

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Dr. Karla Beyer, Georg und Karin Kreiner, Heiner Hofmann